In eigener Sache. Es gibt ja diesen Micro-Payment Service Flattr, man trägt sich ein und vereinbart eine minimale monatliche Spendensumme und kann dann durch klicken eines Buttons auf einer Website die einem gefällt den Autor entlohnen (sozusagen).
Noch ist das alles im beta Stadium aber man kann da schon mitmachen. Falls also jemanden die Sachen auf dem Blog so wahnsinnig gefallen, dass er mir einen kleinen Gefallen tun möchte…
Rechts oben ist der Button. Eine Anleitung gibt es hier: https://flattr.com/
D700 mit 50mm/1:1.4G Nikkor, natürliche Beleuchtung (Schwankungen inbegriffen)
Die Lo bzw. Hi Werte werden wie folgt im Manual kommentiert:
Bilder, die mit diesem Empfindlichkeitsstufen aufgenommen werden, weisen oft Bildrauschen und Farbunreinheiten auf. (Hi)
Der Kontrast fällt im Vergleich zur Standardempfindlichkeit etwas geringer aus. Wenn möglich, sollten Sie daher mit … ISO 200 … fotografieren (Lo)
Wenn man bei sehr hellem Licht mit niedriger Blendenzahl (lichtstark) fotografieren möchte kann man die Lo Einstellungen benutzen. Der niedrige Kontrast fällt dabei allgemein nicht auf, man sollte nur aufpassen das man nicht zu viele überbelichtete Stellen im Bild bekommt. Scheinbar funktioniert der Belichtungsmesser nicht so gut wie bei ISO >=200, alternativ könnte man die Belichtungszeit etwas runter drehen.
Bei ISO 25600 lässt sich quasi nicht mehr vernünftig fotografieren (Sonderfälle ausgenommen), das Rauschen ist extrem, außerdem fallen viele Hot-Pixel auf. Man kann das Rauschen etwas mindern in dem man mit gleicher Belichtungszeit und verschlossenem Objektivdeckel ein Dark-Frame anlegt. Die Unterschiede sind dabei aber eher gering, Hot-Pixel verringern sich kaum.
Yeeeeeha! Sie liegt auf meinem Tisch, die Nikon D700. Meine alte D70s hat langsam aber sicher ihre Rente verdient weil sie zusehends altersschwach geworden ist (CHA-Error und Sensorrauschen). Dazu gab es dann passend das AF-S 50mm f/1.4G. Vorsicht falls sich jemand die D700 im Kit mit dem “24-120mm VR” kaufen will, das muss wohl das schlechteste Nikkor sein was es so gibt.
Jedenfalls möchte ich mal meinen allerersten Eindruck kurz zusammenfassen, so ganz frisch nach den ersten 50 Bildern. Aber Vorsicht, bevor ich wieder eMails bekomme das dies und jenes doch so-und-so ist: a.) ich habe vielleicht 5 Seiten des Handbuches gelesen bis jetzt b.) ich habe mich noch NICHT eingearbeitet in die Kamera c.) ich war bestimmt zu blöd die ein oder andere Einstellung zu finden (was aber nur zeigt das die eben unintuitiv versteckt ist) d.) bei Vergleichen beziehe ich mich auf die D70s e.) alles unsortiert
Dinge die positiv aufgefallen sind:
Aktives D-Lighting, eine Art eingebautes HDR … super bei Fotos mit sehr hellen und sehr dunklen Stellen
Kaum Rauschen bis ISO 3200
Rauschen ist selbst bei ISO 25600 nur etwa so wie ISO 3200 bei der D70
Autofokus trifft besser (insbesondere bei meinem 70-300m Objektiv ein Segen wegen des langsamen Getriebes)
Auch Objektive ohne jegliche Elektronik können genutzt werden (man stellt einfach Blende und Brennweite ein und dann klappt die Belichtung) … so kann ich meine alten Zeiss Objektive auch mal wieder nutzen
Ein Segen auch für mein 800mm Spiegel Tele und mein Teleskop
Einstellungen sind noch detaillierter möglich
Künstlicher Horizont … vor allem bei Panos sehr nützlich
Die Bildqualität ist klar der D70s überlegen (irgendwie klar 😉 )
3D Autofokus für chaotisch bewegte Dinge funktioniert wie durch Voodoo
Schwarze Magie auch bei Gesichtern … keine Ahnung wie die das machen das immer auf das nächste Auge scharf gestellt wird (Gesichtserkennung)
Ultraschall Sensorreinigung … himmlisch
Dinge die negativ aufgefallen sind (ist ja nicht so das man es vorher nicht gewusst hätte 😉 ):
Es gibt keine Motivprogramme mehr. Das macht mich etwas traurig weil es einfach immer schön schnell ging wenn man mal wirklich einen Schnappschuss machen wollte.
Man kann zwar sogenannte Aufnahmekonfigurationen abspeichern, dass hat aber den Nachteil, das man die erst mal erstellen muss und dann das Wechseln etwas umständlich ist
Nikon hätte die Speicherplätze ruhig mit sinnvollen Sachen füllen können (Sport, Landschaft, Makro, Portrait, Nacht). Dann müsste man den Kram nicht erst noch komplett neu einstellen
Das Gewicht ist um einige 100g schwerer … gefühlt zwei Tonnen
Der alte Akku hat elektrisch die gleichen Werte passt aber nicht rein weil der neue noch einen “S-Pin” hat
Die alte Kabelfernbedienung geht nicht mehr (und dabei war das das teuerste Stück Plastik was ich jemals gekauft habe)
Der IR Sperrfilter ist erheblich hartnäckiger … bei IR Aufnahmen muss ich viel länger belichten (kann natürlich auch positiv bewertet werden)
Einige Bilder, NEF, farbkorrigiert, nicht nachgeschärft oder sonst wie “verhübscht”.
Bei adorama.com gibt es für 224,95 US$ das Pro-Optic 800mm f/8 Spiegelobjektiv mit T2 Gewinde. An einer Digitalkamera mit DX-Sensor entspricht die Brennweite somit rund 1200mm. Ich persönlich fotografiere gerne mit einem Teleobjektiv, weil man insbesondere bei Naturfotografie oft nicht nahe genug an das Objekt herankommt. Andererseits kann man sich als Hobby-Fotograf kein professionelles >1000mm Tele kaufen, mit über 5000€ ist das einfach außerhalb des Machbaren. Wenn man sich die Alternativen anschaut kommt man sehr bald darauf das es ein Objektiv in Spiegelbauweise sein muss. Es gibt da noch die billig gebaute Linsen-Variante, die leiden aber meistens unter unerträglichen Farbfehler (Chromatische Aberration).
Ich habe mich, vor allem wegen des Preises, für das Pro-Optic 800mm entschieden. Bei diesen Preis muss man allerdings wissen auf was man sich einlässt. Das bedeutet nicht das die Objektive schlecht gebaut sind oder irgendwelche Frickelware. Es ist schlichtweg auf alles verzichtet worden was Teleobjektive teuer macht. Das heißt man muss mit folgenden Einschränkungen leben können, oder es eben lassen und noch 10 Jahre sparen 😉
Das Objektiv kommt in einen Ledersäckchen mit Objektivdeckel. Dazu braucht man noch einen separaten T2-Konverter-Ring (rechts).
Die Brennweite ist fest: Zoomen geht nur über weiter ran oder weiter weg gehen
Die Blende ist fest: Belichtungszeit lässt sich nur über Verschlusszeit oder ISO-Wert regeln, Tiefenschärfe ist damit auch fix
Kein Bildstabilisator (VR): Entweder man schafft es die Belichtungszeit unter 1/320 – 1/400sec zu drücken, oder man braucht ein festes Stativ
Freihandfotos also nur an mehr oder weniger sonnigen Tagen
Kein Autofokus: nervt
Automatischer Belichtungsmesser evt. nicht funktionsfähig: Ist bei der D70s der Fall
Keine EXIF Daten über Blende/Brennweite in den Bildern: Who cares?
Man braucht noch einen T2 zu Nikon/Canon/… Ring
Der Kontrast leidet etwas im Vergleich zu Linsenbauarten
All das mag zwar mehr oder weniger ärgerlich sein, aber der Preis ist einfach einen Versuch wert. Nachdem ich nun mehr als einen Monat damit fotografiert habe, komme ich zu folgenden Schluss. Die feste Brennweite/Blende stört nicht, gerade die D70s hat genug Spielraum was Belichtungszeit angeht. Somit kommt man fast immer in den Bereich in dem das Foto gut ausbelichtet ist. Auch auf die fehlende Belichtungsautomatik kann man erstaunlich gut verzichten, es braucht ein wenig Erfahrung, aber es geht. Den fehlenden Kontrast kann man ohne weiteres im Nachhinein steigern, im .NEF Format zu Fotografieren macht hier besonders viel Sinn. Der fehlende Bildstabilisator stört mich persönlich nicht. Keines meiner Objektive hat einen (ich bin dazu zu geizig) und somit weiß ich nicht was ich vermisse. Für mich war es erstaunlich das f/8 doch recht Lichtstark ist, in der Dämmerung kann man zwar keine Fotos mehr “freihand” schießen aber selbst im Wald bei Sonne 10-15° über dem Horizont kann man noch recht gut Fotos machen.
An der D70s. In etwa so groß wie die Kamera selbst.
Der einzige Wermutstropfen ist der fehlende Autofokus. Das einzige Problemchen was ich an dem Objektiv sehe ist der sehr weiche Fokus. Auf der Fokus-Skala steht 3,5m bis unendlich, dabei wird das Objektiv aber nur 7mm “länger” oder anders, 8cm Drehweg stehen dazu zur Verfügung. Gerade im Bereich von 15m und unendlich ist es mehr oder weniger ein Glücksspiel den Schärfepunkt genau auf das Objekt zu bekommen. Man schießt fast immer 10cm (in der Tiefe) vorbei und muss dann mit “Kopf +-10cm vor oder zurück bewegen” gegensteuern. Letztendlich ist auch das Übungssache, nervt aber vor allem wenn es mal schnell gehen muss. Damit fallen auch fast alle, sich schnell bewegenden Objekte, aus. In der Einflugschneise des Tampa Int. Airport habe ich versucht Bilder von Flugzeugen zu machen, bin aber mehr oder weniger gescheitert. Man braucht einfach 10-20 Sekunden um den Schärfepunkt richtig zu treffen, ein Flugzeug ist da zu schnell verschwunden.
Insgesamt habe ich es aber nicht bereut das Objektiv gekauft zu haben. Für mich als reiner Hobby-Fotograf ist die Qualität der Bilder ausreichend. Der Preis rechtfertigt für mich die Einschränkungen mit denen das Objektiv einhergeht. Letztendlich freue ich mich darüber jetzt Fotos von entfernten Objekten machen zu können die mir sonst nicht zugänglich waren. Hier noch zwei (bis auf Kontrast und Helligkeit) unbearbeitete Fotos mit dem Pro-Optic 800mm f/8 Spiegeltele: